Mit diesem Rückblick auf das vergangene Jahr möchten wir über unsere Arbeit am Gedenkweg-Buchenwaldbahn informieren und uns auf diesem Weg bei unseren Unterstützer*innen und Fördergebenden bedanken.
Was war in 2024 los am Gedenkweg Buchenwaldbahn?
Pflege- und Erhaltungsarbeiten am Gedenkweg

Ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit besteht darin, eine sichere Begehbarkeit über das Jahr hindurch zu gewährleisten und im Frühjahr und Sommer mit Freischneidern den Weg von Bewuchs freizuhalten. Wir sägen umgestürzte Bäume auf, entfernen Totholz, bringen Rindenmulch auf und sorgen dafür, dass die beidseitigen Entwässerungsgräben sauber bleiben.
Unser Projekt in Medien und Öffentlichkeit

Wir hatten im letzten Jahr gleich zweimal prominenten Besuch.
Die vormalige Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Grüne) machte im Rahmen ihrer Sommerreise auch Station am Gedenkweg. Sie informierte sich über unsere Projektarbeit und kam mit Teilnehmenden eines Workcamps ins Gespräch. Am Abend des 23.07.24 waren wir mit einem Beitrag im ZDF-Heute Journal vertreten.
Detailliertere Infos gibt es in unserem Blog-Eintrag.
Ebenfalls im Sommer besuchte uns der vormalige Antiziganismus-Beauftragte Dr. Mehmet Daimagüler. Herr Daimagüler zeigte großes Interesse an unserem Projekt und besichtigte den Gedenkort für die deportierten minderjährigen Sinti- und Roma.
Beteiligung an der Radtour „Wider das Vergessen“

An der jährlich vom Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar (BgR), dem ADFC und dem Weimarer Kulturrat organisierten Radtour „Wider das Vergessen“, bei der traditionell verschiedene Gedenkorte besucht werden, beteiligte sich am 7. September 2024 auch die Initiative Gedenkweg-Buchenwaldbahn.
Die Tour führte in den Norden Weimars über Schöndorf, zum Mahnmal auf der Südseite des Ettersberges bis nach Niederzimmern. Entlang der Blutstraße informierten wir die Teilnehmenden über die Geschichte der Buchenwaldbahn und stellten unsere Projektarbeit vor.
Gruppenbetreuungen und Weiterentwicklung des Gedenkortes

Die Bearbeitung individuell gestalteter Gedenksteine, mit denen wir an Kinder und Jugendliche erinnern, die entweder nach Auschwitz deportiert wurden oder im Lagerkomplex Buchenwald mitsamt den Außenlagern umkamen, bildet seit vielen Jahren den Schwerpunkt unserer Arbeit. Hierzu zählen auch Archivrecherchen und Biographiearbeit.
Mittlerweile sind wir am vierten Abschnitt des Gedenkortes angelangt und bislang konnten 360 Gedenksteine am Weg platziert werden. Unterstützt werden wir vor allem durch internationale Freiwilligen-Summercamps, die uns in Zusammenarbeit mit der Bildungsabteilung der Gedenkstätte Buchenwald mittlerweile jährlich aufsuchen.
Was ist ein internationales Summercamp? Wie unterstützen Menschen aus aller Welt die Arbeit am Weg und an den Gedenksteinen?
Hier mehr Eindrücke in unserem Blog!
Beteiligung am Aktionstag „Zäsur 24 – vergiss Weimar nicht!“

Zu einem Aktionstag und Vernetzungstreffen fanden sich am 20. April 2024 in Weimar lokale Initiativen und Vereine sowie zivilgesellschaftlich und politisch engagierte Gruppen und Einzelpersonen aus Thüringen, Berlin und Leipzig zusammen. Verschiedene Aktionen, Redebeiträge, Gedenkveranstaltungen und musikalische Darbietungen bildeten ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.
Mehr zum Hintergrund und der Bedeutung im Landtagswahljahr 2024 gibt es hier in unserem Blog.
Die Initiative Gedenkweg-Buchenwaldbahn beteiligte sich mit einem Mahngang über den Gedenkweg, der an der Gedenkstätte Buchenwald endete.
Mitwirkung an den Jahrestagesveranstaltungen der Gedenkstätte Buchenwald

Im Rahmen des 79. Jahrestages der Befreiung des KZ-Buchenwald fand am 15. April 2024 eine Matinee in der Weimarhalle zum Thema „Ede und Unku – Zum Schicksal einer Sinti-Familie von der Weimarer Republik bis heute“ statt.
An dieser Veranstaltung nahmen vorwiegend Jugendgruppen und Schulklassen teil, die ein reges Interesse an der Thematik zeigten. Wir waren als Initiative mit einem Infostand vertreten und stellten unsere Erinnerungsarbeit vor.
Viele Interessierte beim „Gang nach Buchenwald“

Die Bauhausuniversität Weimar und lokale Initiativen aus Weimar luden am 28. Januar 2024 zu einem Gang nach Buchenwald ein.
Nach einer Auftaktkundgebung am Weimarer Marktplatz setzten sich etwa 180 Teilnehmende in Richtung des Weimarer Hauptbahnhofes in Bewegung. Mitglieder unserer Initiative erläuterten an ausgesuchten Haltepunkten verschiedene Aspekte zur Geschichte der Buchenwaldbahn und zur Verbindung Weimar-Buchenwald in der NS-Zeit.
Auf dem Kamm des Ettersberges wurde der Gedenkweg-Buchenwaldbahn in voller Länge begangen.
Vor dem Eingangstor zum ehemaligen KZ wurden die Teilnehmenden von der Gedenkstättenleitung begrüßt.
Folgende Institutionen haben unsere Projektarbeit im Jahr 2024 finanziell unterstützt:
Stiftung Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau Dora | 5.800,- € |
Sparkasse Mittelthüringen | 2.000,- € |
Weimarer Wohnstätte | 1000,- € |
Ebenso danken wir für die Spenden von privater Seite in Höhe von | 2765,- € |
Wir danken den Spender*innen und dem Oberbürgermeister der Stadt Weimar, Herrn Kleine, für die Unterstützung. Die Pflegemaßnahmen am Gedenkweg, die Beschaffung von Materialien und Geräten sowie eine kontinuierliche Betreuung von Jugendgruppen, Schulklassen oder Einzelpersonen werden mit Ihren Spenden ermöglicht.
Bis zum Jahresende 2024 konnten 360 Gedenksteine fertiggestellt werden.