Summercamp Saison 2024 vorbei – 2025 in Sicht!

Endlich sind wieder dutzende junge Menschen aus aller Welt am Gedenkweg Buchenwaldbahn

Im Hochsommer klackert es stetig am Gedenkweg. Es klackert und raschelt und mauschelt. Man hört Gespräche in verschiedenen Sprachen. Manchmal leises Lachen. Vor allem aber klackern die Meißel unaufhörlich an den Gedenksteinen – beinahe sechs Wochen lang.

Habt ihr schon mal was von der Arbeit der Summercamps am Gedenkweg Buchenwaldbahn gehört?

Nein?

Dann habt ihr was verpasst!

Internationale Study- and Workcamps sind Summercamps in der Gedenkstätte Buchenwald

Schon seit Jahrzehnten bieten internationale Organisationen in der Gedenkstätte Buchenwald diese zweiwöchigen Programme auf Englisch an. In den Sommermonaten Juli bis August jeden Jahres – außer während der Pandemie – kommen so dutzende junge Menschen (18 bis 30 Jahre alt) aus aller Welt nach Weimar. Sie leben in der Jugendbegegnungsstätte vor Ort und tauchen intensiv in die Geschichte Buchenwalds ein.

Auch die Arbeit am Gedenkweg Buchenwaldbahn ist zentraler Teil der Summercamp-Zeit. Bis zu drei Summercamps gibt es jeden Sommer. Insgesamt sechs Wochen sind die Teilnehmer:innen dieser drei Camps fast täglich am Gedenkweg unterwegs. Sie gravieren Namen in Gedenksteine, reinigen die Entwässerungsgräben, schneiden das hohe Gras am Wegrand weg und beseitigen Laub und Äste. Sie ebnen den Gedenkweg zur Wanderung ein.

Ohne diese stetige Arbeit im Sommer wäre der Weg zu dieser Jahreszeit schnell zugewachsen. Auch für die Winterzeit ist diese Vorarbeit sehr wichtig. Man könnte sagen: ohne die vielen vielen Hände, die im Sommer mit anpacken, gäbe es den Gedenkweg Buchenwaldbahn so nicht!

„Eher positiv und entspannend“

So empfand Max (18) aus Österreich während des Summercamps von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste das tägliche Gravieren an den Gedenksteinen für deportierte Kinder und Jugendliche im Wald.

Das war unerwartet.

Das permanente Klackern der Hammer auf dem Meißel in den Stein erfüllte das sommerlich heiße Dickicht. Der Wald ist laut und lebendig, Vögel zwitschern. Es knirscht im Geäst. Manchmal hämmert ein Kuckuck. Wenn man zu zweit oder zu dritt konzentriert auf die Form der Buchstaben vor sich an den Steinen arbeitet, kommt oft ein Rhythmus zustande: alle meißeln und mauscheln und klackern gemeinsam. Es ist seltsam friedlich und geräuschvoll zugleich. Max schrieb weiter: „Es trägt zur Erinnerung bei. Das ist eine wichtige Aufgabe.“

„To engrave their names into the stones was an honour”

Auch im Sommer 2024 haben zahlreiche junge Menschen geholfen, das Denkmal für die ermordeten Kinder und Jugendlichen am Gedenkweg wachsen zu lassen. Über 20 Gedenksteine sind in den vergangenen sechs Wochen fertig geworden. Über 311 bereits niedergelegte Steine konnten gereinigt werden, all diese Namen sind mit neuer Farbe nachgezeichnet worden. Über vier Kilometer Wanderweg ist instandgesetzt. Viele hundert Meter Abwassergräben sind gereinigt. Herbst und Winter können kommen.

„Es ist sehr wichtig, an die Toten zu erinnern“, schreibt die Teilnehmerin Lilly (18) aus Deutschland nach der Summercampzeit. „Ihren Namen in die Steine zu gravieren war eine Ehre.“

Und während die Sommerhitze langsam vergeht, der Herbst allmählich über den Gedenkweg kriecht, sortieren wir die zahlreichen Fotos, Notizen und Gedanken aus der Summercamp Saison 2024.

Wollt ihr 2025 dabei sein?

Dann behaltet die Website der Gedenkstätte Buchenwald im Blick: https://www.buchenwald.de/engagement/summer-camps

Im Januar 2025 werden die ersten Organisationen die Bewerbungsphase für die Summercamp Season 2025 starten. Sehen wir uns also bald am Gedenkweg Buchenwaldbahn?