Namen

Jakob Burek (?) Vizel

geboren
14.01.1925, Saja
Nationalität
Ungarn
Haftnummer
54975
Alter
19
Unterbringung
Außenlager Wille (Tröglitz/Rehmsdorf)

Jakob Burech Vizel wird am 14. Januar 1925 im damaligen ungarischen Ort Sajó (heute Şieu, Maramureș in Rumänien) geboren. In den 1920er Jahren macht die jüdische Gemeinde in Şieu knapp 23% Prozent der allgemeinen Bevölkerung aus. In den Nachkriegsjahrzehnten schrumpft die jüdische Gemeinde von Şieu jedoch um mehr als ein Drittel.

Neben Jakobs Mutter Maria sind keine weiteren Informationen über seine Familienangehörigen zu finden.
Jakob erlernt während seiner schulischen Laufbahn die ungarische, rumänische und jüdische Sprache. Als Jugendlicher arbeitet er zudem im landwirtschaftlichen Bereich.

Im April 1944 erscheinen ungarische Gendarmen in Şieu, es folgte eine Registrierung der jüdischen Bevölkerung. Sie werden aufgefordert, ihre Habseligkeiten zu packen, ihre Häuser zu verschließen, die Schlüssel dem Gemeinderat zu übergeben und zur Synagoge zu gehen, welche als Versammlungsort diente. Die gläubigen Christen des Dorfes werden zur “Verabschiedung der Juden nach Palästina“ aufgerufen. Nachfolgend wird die jüdische Gemeinde in Richtung der Kleinstadt Dragomirești getrieben.

Jakob und seine Mutter werden am 15. April 1944 verhaftet und in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Die Spuren seiner Mutter Maria enden dort. Ungefähr ein Monat vergeht, bevor Jakob mit dem ersten Transport ungarischer Juden von Auschwitz nach Buchenwald verlegt wird. In Buchenwald wird er in einem provisorischen Zeltlager des sogenannten kleinen Lagers untergebracht, hier herrschen katastrophale Lebensbedingungen. Drei Wochen muss er sich in dem völlig überfüllten kleinen Lager, geprägt von Schmutz und Hunger, dem täglichen Kampf des Überlebens stellen.

Mitte Juni wird Jakob in eines der Außenlager von Buchenwald verlegt. Er kommt in das Außenlager Tröglitz. Der Großteil der dort zur Zwangsarbeit einsetzten Häftlinge sind ungarische Juden. Sie müssen in den Tröglitzer Braunkohle-Benzin-AG Werken kräftezehrende Räumarbeiten in zwölf Stunden Schichten verrichten.
Anfang Oktober wird Jakob wieder zurück in das Stammlager verlegt, er ist völlig entkräftet von der schweren Arbeit und den schlechten Lebensbedingungen. Es folgt eine Selektion der SS, die den 19 – jährigen Jakob mit einem Todestransport zurück nach Auschwitz schickt.

Autorin: Hanna Markus
Freiwillige in der Gedenkstätte Buchenwald, 2021-22