Namen

Samuel Szaplonczai

geboren
13.04.1927, Oláhlápos
Nationalität
Ungarn
Haftnummer
53614
Alter
17
Unterbringung
Zeltlager; Außenlager Wille (Tröglitz/Rehmsdorf)

Samuel Szaplonczai wird 1927 in dem Kleindorf Oláhlápos (rum. Lăpuș) geboren, welches heute im nördlichen Teil von Rumänien liegt. Zum Zeitpunkt seiner Geburt verfügt das Dorf über eine kleine jüdische Minderheitsbevölkerung. Samuels Vater Vilmos arbeitet als Fleischer, seine Mutter Frieda stirbt, als Samuel noch ein Kind ist. Er besucht die Schule nur für vier Jahre, bevor er den Beruf seines Vaters erlernt. Als Jugendlicher zieht Samuel in das Dorf Szentbenedek (rum. Mănăstirea) um. Dieses liegt eine Stunde südlich von seinem Geburtsort und weist eine rumänische Mehrheitsbevölkerung auf. In Szentbenedek ist er als Fleischer tätig und wohnt mit seinem Onkel Ladislaus, Tante Martha und Cousine Flora.
 
Im Mai 1944 wird der 17-jährige Samuel in Szentbenedek verhaftet und in das Konzentrationslager Auschwitz verschleppt. Mitte Juni 1944 bringt die SS Samuel nach Buchenwald, wo er in einem provisorischen Zeltlager (im sogenannten „Kleinen Lager“) untergebracht wird. Wenige Tage später wird er in das Außenlager Tröglitz überstellt. Dort werden er und weitere inhaftierte Menschen zu schwerer körperlicher Zwangsarbeit für die Braunkohle-Benzin-AG eingesetzt. Erschöpft von den kräftezehrenden Bau- und Räumarbeiten, wird Samuel zurück nach Buchenwald verlegt. Es folgt eine Selektion der SS, die Samuel am 03. Oktober 1944 mit einem Todestransport zurück nach Auschwitz schickt. Seine Cousine Flora überlebt das Ghetto Theresienstadt und das Außenlager Duderstadt. Die Schicksale von Samuels Vater, Onkel und Tante bleiben wiederum ungewiss.
 
Autorin: Amanda Werner
Freiwillige in der Gedenkstätte Buchenwald, 2021-22