Namen
Benjamin Stern
- geboren
- 29.01.1926, Zenta
- Nationalität
- Ungarn
- Haftnummer
- 58582
- Alter
- 18
- Unterbringung
- Zeltlager; Außenlager Wille (Tröglitz/Rehmsdorf)
Benjamin Stern wird 1926 in der Kleinstadt Senta im nördlichen Banat geboren. Zum Zeitpunkt seiner Geburt gehört Senta zu Jugoslawien. Die Stadt verfügt jedoch über eine ungarische Mehrheitsbevölkerung und wird 1941 von Ungarn besetzt. Benjamin wohnt gemeinsam mit seinem Vater Moshe Arie, seiner Mutter Maria und seinen Geschwistern (Adolf, Fishl, Israel, Jakov, Lea und Sara) zusammen. Seine Familie ist des orthodox-jüdischen Glaubens und sein älterer Bruder Jakov ist Jeschiwa-Schüler. Aufgrund der ärmlichen Verhältnisse seiner Familie besucht Benjamin die Volksschule nur für drei Jahre und ist danach als Landarbeiter tätig.
Im April 1944 wird der 18-jährige Benjamin mit seinem Vater in Senta verhaftet und Ende Mai 1944 in das Konzentrationslager Auschwitz verschleppt. Die Spuren seines Vaters enden dort. Anfang Juni 1944 bringt die SS Benjamin nach Buchenwald, wo er mit Tausenden anderen in einem provisorischen Zeltlager (im sogenannten „Kleinen Lager“) untergebracht wird. Eine Woche später wird er in das Außenlager Tröglitz überstellt. Dort werden er und weitere inhaftierte Menschen zu schwerer körperlicher Zwangsarbeit für die Braunkohle-Benzin-AG eingesetzt. Erschöpft von den kräftezehrenden Bau- und Räumarbeiten, wird Benjamin wieder zurück nach Buchenwald verlegt. Es folgt eine Selektion der SS, die Benjamin am 03. Oktober 1944 mit einem Todestransport zurück nach Auschwitz schickt. Seine Schwester Sara ist die Einzige in der Familie, die die Shoah überlebt.
Autorin: Amanda Werner
Freiwillige in der Gedenkstätte Buchenwald, 2021-22