Namen
Joszef Stegman
- geboren
- 17.02.1927, Munkács
- Nationalität
- Ungarn
- Haftnummer
- 52527
- Alter
- 17
- Unterbringung
- Zeltlager; Außenlager Wille (Tröglitz/Rehmsdorf)
József Stégman wird 1927 in Munkács geboren. Zum Zeitpunkt seiner Geburt ist Munkács die Wirtschaftsmetropole im transkarpatischen Gebiet und gehört zur Tschechoslowakei. Fast die Hälfte der Bevölkerung der Stadt gehört dem jüdischen Glauben an, darunter befinden sich auch József und seine Familie. Er wohnt mit seiner Mutter Frieda und Vater Schlomo (Solomon), welcher als Lagerverwalter arbeitet. Ab November 1938 wird Munkács ungarisch besetzt. Daraufhin ist Familie Stégman vom Einsetzen der antijüdischen Maßnahmen betroffen. József muss die Schule verlassen und beginnt in der Landwirtschaft zu arbeiten.
Nach der deutschen Besetzung von Munkács im März 1944 werden alle Jud:innen der Stadt innerhalb von drei Monaten in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Anfang Juni 1944 befindet sich auch der 17-jährige József auf einem dieser Transporte. Ob seine Eltern mit ihm nach Auschwitz gebracht werden, bleibt ungewiss. Mitte Juni 1944 bringt die SS József nach Buchenwald, wo er in einem provisorischen Zeltlager im sogenannten „Kleinen Lager“ untergebracht wird. Kurz darauf wird er in das Außenlager Tröglitz überstellt. Dort werden er und weitere inhaftierte Menschen zu schwerer körperlicher Zwangsarbeit für die Braunkohle-Benzin-AG eingesetzt. Erschöpft von den kräftezehrenden Bau- und Räumarbeiten, wird Mózes zurück nach Buchenwald verlegt. Es folgt eine Selektion der SS, die József am 03. Oktober 1944 mit einem Todestransport zurück nach Auschwitz schickt. Weder er noch seine Eltern überleben die Shoah.
Autorin: Amanda Werner
Freiwillige in der Gedenkstätte Buchenwald, 2021-22