Namen
Wilhelm Georges
- geboren
- 28.02.1929, Fronhofen
- Nationalität
- Deutsches Reich
- Haftnummer
- 74169
- Alter
- 15
- Unterbringung
- Zeltlager, Block 58, Block 51
Wilhelm Georges wird im Februar 1929 in Strohofen im Kreis Ravensburg als eines von vier Kindern geboren und wächst im baden-württembergischen Heidenheim an der Brenz auf. Die Familie Georges wird früh getrennt: die Eltern werden vermutlich Ende der 1930er Jahre verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt, wo beide ums Leben kommen. Wilhelm und seine Geschwister werden daraufhin in dem katholischen Kinderheim St. Josefspflege in Mulfingen untergebracht. Die Kinder müssen dort als Probanden für ein Forschungsprojekt der nationalsozialistischen Rassenforscherin Eva Justin herhalten: „Lebensschicksale artfremd erzogener Zigeunerkinder und ihrer Nachkommen“. In diesem Zusammenhang werden Wilhelm und seine Schwester Patrizka zwangssterilisiert. Nach Abschluss der Forschungen werden 39 Sinti-Kinder aus dem Kinderheim nach Auschwitz deportiert, darunter auch Wilhelm und seine Geschwister. Wenige Monate nach der Ankunft werden die Geschwister getrennt: Wilhelm wird im August 1944 in das KZ Buchenwald verbracht. Hier soll er schwere Zwangsarbeit leisten. Man bringt den Jungen im „Kleinen Lager“ unter, zusammengepfercht mit Tausenden anderen. Als die SS schließlich einen Vernichtungstransport zusammenstellt, steht auch sein Name auf der Liste. Gerade 15jährig, wird Wilhelm nach Auschwitz zurück geschickt und kurz darauf im Gas ermordet.
Bearbeiter*innen
Bearbeiter*innen
Daniel Farrell (22, Dublin/ Irland)
I spent three mornings carving the name into my stone, and while the work itself involved a lot of concentration, I kept thinking the whole time about the life of the boy whose name I was working on, Wilhelm Georges. I think it is so important to look at individual stories when we are dealing with the Holocaust, because the scale of it was so big that the human element of what happened can get lost in the numbers and statistics. As well as working on the stone, I also got to search for documents about Wilhelm in the archives. From seeing the card with his personal details, I was able to build up a picture of what his life had been like before the war, of his parents and of where he lived. From this, I think you build up a personal attachment to the name you're carving, and it is nice to know that despite what happened to Wilhelm, there is still something left behind that, though it's small, means he will never be completely forgotten.
