Namen
Jenö Adler
- geboren
- 09.08.1925, Szombathely
- Nationalität
- Ungarn
- Haftnummer
- 65565
- Alter
- 19
- Unterbringung
- Zeltlager; Außenlager Wille (Tröglitz/Rehmsdorf)
Jenö Adler wird am 09. August 1925 in der westungarischen Stadt Szombathely in der Nähe der österreichischen Grenze geboren. Seine Eltern Elvira und Ferencz haben drei Söhne. Jenö ist der jüngste unter den drei Brüdern, Márton ist wesentlich älter als Eduárd und Jenö. Gemeinsam mit seiner Familie verbringt Jenö seine Kindheit in Szombathely. Für sechs Jahre besucht er die Volksschule. Nach Beendigung der Volksschule sucht der eher schmächtig gebaute Junge nach einer Arbeit. Da sein Vater als Kaufmann arbeitet und ein eigenes Geschäft für den Verkauf von Schirmen betreibt, arbeitet der mittlerweile Jugendliche im Geschäft des Vaters.
Im Mai 1944 werden Jenö, sein älterer Bruder Eduárd und vermutlich auch die Eltern der beiden in ihrer Heimatstadt Szombathely verhaftet und in das dortige Ghetto gebracht.
Sein älterer Bruder Márton wird zu einem späteren Zeitpunkt verhaftet, kommt aber ebenfalls wie Jenö im Juni 1944 in das Konzentrationslager Auschwitz. Auch Jenös anderer Bruder Eduárd sowie die Eltern der drei jungen Männer werden nach Auschwitz deportiert. Die Spuren der Eltern Elvira und Ferencz Enden mit ihrer Ankunft.
Am 16. Juli 1944 werden die drei Brüder von Auschwitz in das Konzentrationslager Buchenwald verlegt. Dort angekommen, werden sie in einem provisorischen Zeltlager des sogenannten kleinen Lagers untergebracht. Hier herrschen katastrophale Lebensbedingungen. Márton der älteste der drei, stirbt nur zwei Tage nach der Ankunft in Buchenwald im Zeltlager.
Jenö und sein Bruder Eduárd werden kurz darauf in das Außenlager Tröglitz gebracht, dort müssen sie in den Werken der Braunkohle-Benzin-AG kräftezehrende Räumarbeiten verrichten. Erschöpft von der schweren körperlichen Arbeit werden die Brüder Anfang Oktober 1944 zurück in das Stammlager Buchenwald verlegt. Nach einer Selektion der SS werden der 19-jährige Jenö und sein älterer Bruder Eduárd auf die Liste eines Todestransportes nach Auschwitz gesetzt.
Autorin: Hanna Markus
Freiwillige in der Gedenkstätte Buchenwald, 2021-22