Namen

Elias Adler

geboren
26.03.1927, Trebusa-Fejérpatak
Nationalität
Ungarn
Haftnummer
57351
Alter
17
Unterbringung
Zeltlager; Außenlager Wille (Tröglitz/Rehmsdorf)

Éliás Adler wird am 26. März 1927 in dem kleinen Grenzort Terebes-Fejérpatak (heute Dilowe, Ukraine) geboren. Éliás hat vier Geschwister, sein Vater Bernát ist als Händler tätig.
Acht Jahre besucht Éliás die Volksschule, lernt dabei auch Deutsch. Die Bürgerschule muss er nach einem Jahr abbrechen. Eine Ausbildung beginnt der zierliche Jugendliche nicht mehr.

Familie Adler gehört in ihrem Ort zur kleinen jüdischen Gemeinde. Die Mehrheit der Menschen im Ort – Ruthenen, Ungarn oder Deutsche – ist griechisch- oder römisch-katholischen Glaubens. Nach der Besetzung Terebes-Fejérpatak durch ungarische Truppen im März 1939 erlebt Éliás, wie jüdische Männer zu Arbeitsbataillonen verpflichtet werden. Jud:innen ohne ungarische Staatsbürgerschaft schiebt man in die Ukraine ab.
Im April 1944 werden alle jüdischen Einwohner:innen des Ortes verhaftet und Ende Mai nach Auschwitz deportiert. Die Spuren seiner Mutter und seiner Geschwister enden dort.
Nur Éliás und sein Vater Bernát werden am 6. Juni 1944 von Auschwitz nach Buchenwald verlegt.

Dort angekommen werden die beiden in einem provisorischen und völlig überfüllten Zeltlager des sogenannten kleinen Lagers untergebracht. Nach kurzem Aufenthalt trennt man sie: Éliás wird in das Außenlager Tröglitz gebracht, sein Vater nach Magdeburg.
Drei Monate später, von den kräftezehrenden Räumarbeiten in den dortigen Werken der Braunkohle-Benzin-AG erschöpft, bringt die SS sie wieder nach Buchenwald. Nach einer Selektion kommen Éliás und sein Vater Bernát auf die Liste des Todestransports nach Auschwitz.

Autorin: Hanna Markus
Freiwillige in der Gedenkstätte Buchenwald, 2021-22