Jahresrückblick 2021
Initiative „Gedenkweg Buchenwaldbahn“

Mit dem Rückblick auf das vergangene Jahr möchten wir über unsere Arbeit am „Gedenkweg Buchenwaldbahn“ informieren und uns auf diesem Weg bei unseren Unterstützern und Förderern bedanken. Mit unserem Projekt, welches von uns seit 2007 zumeist ehrenamtlich getragen wird, verbinden wir pädagogische Ansätze mit historischer Bildung und praktischen Tätigkeiten vor Ort. Zu den Schwerpunkten unserer Arbeit gehören: die Erhaltung, Pflege und der weitere Ausbau des Gedenkweges; Bildungs- und Erinnerungsarbeit mit Schulklassen und Jugendgruppen; die Betreuung von Einzelpersonen und Workcamps; die Bearbeitung von individuellen Gedenksteinen für deportierte Kinder und Jugendliche; Öffentlichkeitsarbeit sowie eine kontinuierliche Kooperation mit der Gedenkstätte Buchenwald.

Betreuung von Gruppen und internationalen Workcamps

Nach den coronabedingten Einschränkungen der Vorjahre waren wir 2021 sehr erfreut, wieder Jugendgruppen, Schulklassen und Workcamps am Gedenkweg begrüßen zu dürfen. Schüler*Innen der Gesamtschule aus Konradsdorf besuchen uns seit vielen Jahren und waren im vergangenen Jahr wieder am Projekt beteiligt. Verschiedene Internationale Workcamps, die über die Jugendbegegnungsstätte der Gedenkstätte Buchenwald koordiniert werden, konnten am Gedenkweg erneut betreut werden. Besonders hilfreich war die Unterstützung des ASF-Camps (Aktion-Sühnezeichen-Friedensdienste). Wichtige Pflegearbeiten am Weg wurden realisiert und weitere Gedenksteine konnten fertiggestellt werden.

Ein neues Hinweisschild im Weimarer Stadtgebiet

In Kooperation mit dem A&O-Hostel konnte in der Buttelstedter Straße am Haupteingang des Weimarer Standortes eine neue Infotafel aufgestellt werden. Auf dem Schild wird zweisprachig über die Historie der Buchenwaldbahn und über den heutigen Gedenkweg informiert. Passanten und Gäste des A&O-Hostels haben die Möglichkeit, sich am historischen Ort über die Geschichte der Buchenwaldbahn zu informieren, da die Gleise der einstigen Bahnstrecke direkt vor dem heutigen Eingang des Hostels verliefen.

Der Gedenkweg in Medien und Öffentlichkeit

Im März 2021 informierte sich der MDR für ein Radiofeature unter dem Titel „Lange Reportage. Erinnerungskultur in Buchenwald“ an der Gedenkstätte über die Arbeit vor Ort. Die Gedenkstättenleitung und pädagogische Mitarbeiter*Innen kamen zu Wort und auch am Gedenkweg wurden für diesen Bericht Interviews über die Genese des Projekts und über die Arbeiten an den Gedenksteinen durchgeführt. Der Beitrag ist in der MDR-Mediathek abrufbar.                                                           

Zusammenarbeit mit Vereinen und Institutionen

Die Universität Jena veranstaltete am 23. September 2021 eine Tagung zum Thema „Den Begriff Rasse überwinden. Die Jenaer Erklärung in der (Hoch-) Schulbildung“. Im Rahmen dieser Veranstaltung nahmen Lehramtsstudierende an einer Exkursion über den Gedenkweg teil und informierten sich über unsere Bildungs- und Erinnerungsarbeit. Zudem ist ein Artikel über den Gedenkweg-Buchenwaldbahn in dem zugehörigen Tagungsband publiziert worden. 

Der Dresdner „Rote Baum e.V.“ ist inzwischen jährlich am Gedenkweg zu Gast. Etwa 30 interessierte Jugendliche und Sozialarbeiter*Innen nahmen im April an einer mehrstündigen Bildungsveranstaltung unserer Initiative teil.

Zusammentreffen mit dem Inklusionsprojekt an der Gedenkstätte Buchenwald

Mitarbeiter*Innen der pädagogischen Abteilung der Gedenkstätte Buchenwald trafen sich mit Teilnehmer*Innen des Inklusionsprojekts am Gedenkweg, um sich über die Formen des Erinnerns an den Gedenksteinen zu informieren. Es wurde vereinbart, zukünftig auch mit inklusiven Gruppen am Gedenkweg zusammenzuarbeiten. 

Pflegearbeiten und Weiterführung des Gedenkprojekts

Entlang eines Wegabschnitts wird mit Gedenksteinen an die von Buchenwald nach Auschwitz deportierten Kinder und Jugendlichen erinnert. Dieser Gedenkort ist Teil unseres Projekts und wird ständig erweitert. Auch im Jahr 2021 wurde dort weitergearbeitet, sodass mittlerweile 316 individuell gefertigte Gedenksteine aufgestellt werden konnten. Um ein würdiges Gedenken zu ermöglichen, wird der Gedenkort das ganze Jahr über gepflegt und bereits verblichene Schriftzüge werden farblich nachgebessert.

Um eine sichere Begehbarkeit des Weges auf einer Länge von 3,5, km zu gewährleisten, sorgen wir unter anderem für die regelmäßige Entfernung von Totholz und umgestürzten Bäumen. Die beidseitigen Entwässerungsgräben werden von Ästen und Laub befreit und unebene Stellen gleichen wir mit Rindenmulch aus. Mittlerweile wird der Gedenkweg das ganze Jahr hindurch von Wanderern und Radfahrern genutzt.

Folgende Institutionen haben unsere Projektarbeit im Jahr 2021 erneut finanziell unterstützt:

Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora                       5.000,- €
Sparkasse Mittelthüringen                      2.000,- €
Weimarer Wohnstätte                       1.000,- €
Stadtwerke Weimar                          500,- €

Wir danken den Spendern und dem Oberbürgermeister der Stadt Weimar, Herrn Kleine, für die Unterstützung. Die Finanzierungen der Pflegemaßnahmen am Gedenkweg und die Betreuung von Jugendgruppen und Schulklassen werden mit Ihren Spenden ermöglicht.

Bis zum Jahresende 2021 konnten insgesamt 316 Gedenksteine fertiggestellt werden.