Über Initiativen - Kurzvideo
Kennst du die Initiative Gedenkweg Buchenwaldbahn?
Der Gedenkweg Buchenwaldbahn – was steckt dahinter? Kurz erzählt!
Im April 2024 jährte sich die Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar zum 79. Mal. Doch es ist über 81 Jahre her, dass der Bau der Eisenbahnlinie von Weimar hinauf zum Lager auf dem Ettersberg begann.
In tödlichem Tempo mussten die Gefangenen von Buchenwald dieses Bauprojekt beenden. Vorrangig für die Versorgung des Rüstungswerks im Konzentrationslager geplant, nutzte die Schutzstaffel (SS) die neue Infrastruktur bald für Deportationen von Häftlingen. Zehntausende Menschen aus zahlreichen Ländern wurden mithilfe der Buchenwaldbahn ins KZ gebracht, in Außenlager verschleppt – oder zur Ermordung deportiert. Dabei war die Buchenwaldbahn insgesamt von 1943-1945 keine zwei Jahre in Betrieb.
Die Geschichte dieser Bahnlinie ist ein überaus zentraler Bestandteil der Geschichte des Konzentrationslagers Buchenwald. Sie birgt zehntausende Schicksale und oft unerzählte, ausgelöschte Erinnerungen. Trotzdem war diese Geschichte lange nicht sichtbar.
Vor über 15 Jahren schlossen sich Engagierte aus der Stadt Weimar zusammen, genau das zu ändern. Die Initiative Gedenkweg Buchenwaldbahn entstand.
Heute ist der Verlauf der einstigen Schienen ein gut begehbarer Wanderweg. Heute findet man wenige Kilometer vor dem einstigen Bahnhof Buchenwald über 320 Gedenksteine, die Namen tragen. Es sind die Namen deportierter und im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordeter Kinder und Jugendlicher – Sinti, Roma, Juden. Es sind die Namen von in einem Buchenwalder Außenlager gestorbener Mädchen und jungen Frauen.
Die Initiative schätzt, dass insgesamt bis zu 2000 junge Menschen deportiert wurden. Es fehlen noch über 1600 weitere Gedenksteine.
Heute ist der Gedenkweg Buchenwaldbahn ein Gedenkort, der still im Wald liegt und erzählt. Heute helfen uns jedes Jahr dutzende Schüler:innen und Jugendliche aus aller Welt mit, weitere Namen in Steine zu gravieren und den Weg zu erhalten.


Heute ist der Gedenkweg ein Lernort, der von so vielen Menschen gepflegt und gestaltet wird. Ein Ort, der durch diese Initiative sichtbar bleibt.
Gegen das Vergessen.
Oder, wie zwei Initiatoren der Initiative ihre persönliche Initiative im Kurzfilm zusammenfassen:
Heiko Clajus: „Deswegen haben wir hier diesen Gedenkweg Buchenwaldbahn vom Hauptbahnhof zur Gedenkstätte initiiert, um diese Einzelschicksale der Kinder zu thematisieren. Wir wollen gerade für unsere Nachkommen die Erinnerung an die hier deportierten Kinder erhalten.“
Christian Molitor: „Diese ganzen Geschichten ein bisschen zu erhellen, um sie vor dem dauerhaften Vergessen zu bewahren. Das ist meines Erachtens die Verantwortung, die wir haben.“
Wir danken Bündnis 90 / Die Grünen Thüringen für die Produktion des Kurzfilms.
