Jahresrückblick 2023
Initiative Gedenkweg-Buchenwaldbahn
Mit dem Rückblick auf das vergangene Jahr möchten wir über unsere Arbeit am Gedenkweg-Buchenwaldbahn informieren und uns auf diesem Weg bei unseren Unterstützern und Förderern bedanken. Mit unserem Projekt, welches von uns seit 2007 ehrenamtlich getragen wird, verbinden wir pädagogische Ansätze mit dem Schwerpunkt der historisch-politischen Bildungsarbeit und praktischen Tätigkeiten vor Ort. Unsere Aufgaben am Gedenkweg sind vielgestaltig: Erhaltung, Pflege und der weitere Ausbau des Gedenkweges; Bildungs- und Erinnerungsarbeit mit Jugendlichen, Schulklassen oder auch Gewerkschaftsgruppen; die kontinuierliche Betreuung von Einzelpersonen und Workcamps; die Bearbeitung von individuellen Gedenksteinen für deportierte Kinder und Jugendliche; Öffentlichkeitsarbeit, Weiterentwicklung unserer Website und eine enge Kooperation mit der Gedenkstätte Buchenwald und der Universität Jena.
Unser Projekt in Medien und Öffentlichkeit
Mittlerweile sind wir in den regionalen Medien regelmäßig vertreten. Im August war ein Fernsehteam des MDR vor Ort, um sich über unsere Zusammenarbeit mit internationalen Workcamps zu informieren, die wir in den Sommermonaten betreuen. Es wurden Interviews aufgezeichnet, die die Arbeit an den Gedenksteinen zum Thema hatten und die Jugendlichen hatten die Möglichkeit, über ihre Motivation zu sprechen, weshalb sie sich aktiv im Projekt einbringen.

Pflege- und Erhaltungsarbeiten am Gedenkweg
Regelmäßige Pflegearbeiten sind am Gedenkweg unerlässlich. Ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit besteht darin, eine sichere Begehbarkeit zu gewährleisten und in den Sommermonaten mit Einsatz von Freischneidern den Gedenkweg von Bewuchs freizuhalten. Darüber hinaus entfernen wir Totholz, bringen Rindenmulch auf, sägen umgestürzte Bäume auf und wir sorgen dafür, dass die beidseitigen Entwässerungsgräben gereinigt werden.
Weiterentwicklung des Gedenkortes entlang des Gedenkweges
Die Bearbeitung individuell gestalteter Gedenksteine, mit denen wir an Kinder und Jugendliche erinnern, die nach Auschwitz deportiert wurden oder im Gesamtlagerkomplex Buchenwald umkamen, bildet nach wie vor den Schwerpunkt unserer Arbeit. Mittlerweile sind wir am dritten Abschnitt des Gedenkortes angelangt und es konnten bislang 340 Gedenksteine am Weg platziert werden. Besonders gefreut hat uns, dass der Gedenkstein für Rachela Thaler, der von einer Schulklasse aus Bochum im Rahmen eines Schulprojekts gefertigt wurde, nach einiger Zeit wieder nach Thüringen zurückgelangte und nun seinen dauerhaften Platz am Gedenkweg gefunden hat.

Pflege des Erinnerungsortes am Obelisken
Im Rahmen des 70. Jahrestages der Befreiung des KZ-Buchenwald konnten Angehörige von Überlebenden gemeinsam mit der Weimarer Lebenshilfe und unserer Projektgruppe am Obelisken an der Ettersburger Straße einen Erinnerungsort etablieren, an dem verschiedene Baumarten gepflanzt und Hinweisschilder aufgestellt wurden. Die Initiative Gedenkweg-Buchenwaldbahn sorgt seitdem dafür, dass dieses Areal in regelmäßigen Abständen gepflegt wird. In den Wachstumsperioden wird das Gelände unter Zuhilfenahme von Freischneidern von Bewuchs freigehalten und Müllablagerungen werden beseitigt.

Bildungsprojekte mit Schulklassen und Zusammenarbeit mit der Universität Jena
Auch im vergangenen Jahr haben wir wieder Schulklassen und Jugendgruppen am Gedenkweg betreut. So konnten wir beispielsweise in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Buchenwald mehrtägige Projekttage mit Schüler:Innen des Erfurter Edith-Stein-Gymnasiums erfolgreich durchführen. In einem Tagungsband der Jenaer Universität zum Thema „Den Begriff Rasse überwinden“, ist auch ein Artikel über unsere partizipative Erinnerungs- und Bildungsarbeit am Gedenkweg-Buchenwaldbahn publiziert worden.

Eine große Spende der Weimarer Turbo-Jugend
Die Weimarer Turbo-Jugend organisierte im „Haus für Soziokultur – Gerberstraße 3“ eine gut besuchte Solidaritätsveranstaltung für den Gedenkweg-Buchenwaldbahn, bei der über 1300 Euro gespendet wurden. Wir konnten im Rahmen dieser Veranstaltung unser Projekt vorstellen und informierten über die Arbeit an den Gedenksteinen. Wir bedanken uns sehr herzlich für diese Unterstützung.

Turbojugend übergibt Scheck an Heiko Clajus (Foto: Vivamus sagittis)
Folgende Institutionen haben unsere Projektarbeit im Jahr 2023 finanziell unterstützt:
Stiftung Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau Dora | 5.000,- € |
Sparkasse Mittelthüringen | 2.000,- € |
Turbojugend Weimar | 1.365,- € |
Weimarer Wohnstätte | 1000,- € |
Stadtwerke Weimar | 500,- € |
Wir danken den Spendern und dem Oberbürgermeister der Stadt Weimar, Herrn Kleine, für die Unterstützung. Die Pflegemaßnahmen am Gedenkweg, die Beschaffung von Materialien und Geräten sowie eine kontinuierliche Betreuung von Jugendgruppen, Schulklassen oder Einzelpersonen werden mit Ihren Spenden ermöglicht.
Bis zum Jahresende 2023 konnten 340 Gedenksteine fertiggestellt werden.