Jahresrückblick 2020
Initiative „Gedenkweg Buchenwaldbahn“

Mit dem Rückblick auf das Jahr 2020 möchten wir über unsere Arbeit am „Gedenkweg Buchenwaldbahn“ informieren und uns auf diesem Weg bei unseren Unterstützern und Förderern bedanken. Mit unserem Projekt, welches von uns über viele Jahre hinweg zumeist ehrenamtlich getragen wird, verbinden wir pädagogische Ansätze mit historischer Bildung und vor allem mit praktischen Tätigkeiten vor Ort. Zu den Schwerpunkten unserer Arbeit gehören: die Erhaltung, Pflege und der weitere Ausbau des Weges; Bildungs- und Erinnerungsarbeit
mit Schulklassen; die Betreuung von Einzelpersonen und Workcamps; die Bearbeitung von Gedenksteinen für deportierte Kinder und Jugendliche; Öffentlichkeitsarbeit sowie eine kontinuierliche Kooperation mit der Gedenkstätte Buchenwald. 

Aufgrund der Corona-Pandemie mussten wir die Betreuung von Gruppen und Schulklassen im Jahr 2020 deutlich einschränken und die jährlich in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Buchenwald stattfindenden Workcamps fielen leider aus. Dennoch konnten wir im Frühjahr und in den Sommermonaten einige Gruppen am Gedenkweg willkommen heißen. 

Pflege- und Erhaltungsarbeiten am Gedenkweg

Pflegearbeiten müssen das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden, um eine sichere Begehbarkeit des 3,5 km langen Gedenkweges gewährleisten zu können. Begradigungen einzelner Wegabschnitte, Mäharbeiten in der Wachstumsperiode und Reinigung der beidseitigen Entwässerungsgräben sind besonders wichtig. Wir achten aber auch auf vertrocknete Bäume entlang des Weges und entfernen herabhängende Äste. Müllablagerungen, die leider immer wieder vorkommen, werden von uns beseitigt und entsorgt. 

Der Gedenkweg in den Medien

Im Rahmen des 75. Jahrestages der Befreiung des Lagers Buchenwald produzierte das ZDF eine Dokumentation, in der vorrangig die Schicksale von Kindern und Jugendlichen im Konzentrationslager sowie der Umgang mit rechtspopulistischen Tendenzen thematisiert wurden. Der Erinnerungsort am Gedenkweg war Bestandteil dieser Reportage, die im ZDF-Morgenmagazin am 09.04.2020 ausgestrahlt wurde. 

Betreuung von Jugendgruppen und freiwilligen Helfern

Trotz Einschränkungen durch die Corona-Pandemie konnten im Frühjahr und Sommer einige Gruppen am Gedenkweg betreut werden. Beispielsweise waren im Juni Jugendliche des „Roten Baum e.V.“ aus Dresden vor Ort. Im September besuchte uns eine Gruppe des Internationalen Bauordens. Während des mehrtägigen Einsatzes wurden einzelne Abschnitte des Weges mit Rindenmulch befestigt und herabhängendes Totholz entfernt. Diese Arbeiten sind notwendig, um eine möglichst unfallfreie Begehung des Weges zu ermöglichen. 

Elektrisch betriebene Freischneider für den Gedenkweg

Aus Überschussmitteln der Thüringer Staatslotterie konnten 2 akkubetriebene Freischneider für den Gedenkweg angeschafft werden. Die modernen und umweltfreundlichen Geräte sind mit leise laufenden Elektromotoren ausgestattet und es entstehen keine umweltschädlichen Abgase. Der Gedenkweg leistet somit auch einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz.

Zusammenarbeit mit Vereinen und Institutionen

Mitglieder der evangelischen Gemeinde aus Umpferstedt bei Weimar unternahmen im März einen geführten Gedenkgang vom Weimarer Hauptbahnhof entlang des Gedenkweges bis zur Gedenkstätte Buchenwald. Im Juli informierten sich die beiden neuen Sozialarbeiter des Weimarer Vereins „Gerberstraße 1 e.V.“ über unsere Tätigkeiten vor Ort und es wurden Vereinbarungen für eine zukünftige Zusammenarbeit getroffen.

Der Gedenkweg in der Öffentlichkeit

Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des KZ-Buchenwald organisierten die Initiatoren des in Weimar ansässigen Achava-Festivals am 13. September 2020 einen „Gang nach Buchenwald“. Etwa 200 Interessierte folgten dem Aufruf (begleitet vom Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow) und gingen vom Weimarer Hauptbahnhof bis zur Gedenkstätte Buchenwald. Auf dem Kamm des Ettersberges konnte eine Wegstrecke von 3,5 km über den Gedenkweg zurückgelegt werden. Das mediale Interesse war groß, sodass nicht nur lokale Medien, sondern beispielsweise auch der Deutschlandfunk über diese Veranstaltung berichteten

Pflege und Erweiterung des Gedenkortes

An einem Teilstück des Gedenkweges wird mit Gedenksteinen an die von Buchenwald nach Auschwitz deportierten Kinder und Jugendlichen erinnert. Dieser Gedenkort ist Teil des Projekts und wird ständig erweitert. Auch in diesem Jahr wurde an den Gedenksteinen gearbeitet. Farbliche Schriftzüge sind teilweise erneuert worden und weitere Gedenksteine kamen hinzu.

Folgende Institutionen und Privatpersonen haben unsere Projektarbeit im Jahr 2020 finanziell unterstützt:

Stiftung Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau Dora                            5.000,- €
Sparkasse Mittelthüringen                            2.000,- €
Weimarer Wohnstätte                            1.000,- €
Stadtwerke Weimar                               500,- €
Privat: Tobias Rook                               120,- €
Dr. Frauke Schmidt                               150,- €
Fam. Moitzheim                               150,- €

Wir danken den Spendern und dem Oberbürgermeister der Stadt Weimar, Herrn Kleine, für die Unterstützung. Die Finanzierungen der Pflegemaßnahmen am Gedenkweg und die Betreuung von Jugendgruppen und Schulklassen werden mit Ihren Spenden ermöglicht.

Bis zum Jahresende 2020 konnten 306 Gedenksteine gefertigt werden.